Das Sportzentrum Schöneberg liegt in dem Bereich zwischen Sachsendamm, Priesterweg (seit dem 17.Jahrhundert so benannt, da er von Priestern genutzt wurde) und Vorarlberger Damm (so benannt im Jahr 1939, ein Jahr nach der Annektierung Österreichs) im Bezirk Schöneberg.
Im Jahr 1920 wurde hier erstmals eine Sportanlage gebaut: der Dominicus-Sportplatz.
Das Sportzentrum wurde in den Jahren 1955 bis 1967 errichtet, geplant war es als West-Berliner Pendant zum Ost-Berliner Sportzentrum Hohenschönhausen (Entstehungszeit 1956 – 1958).
Folgende Sportanlagen wurden errichtet:
· Die Sporthalle (Baujahr 1954) fasst 1400 Zuschauer und war in der Entstehungszeit eine der modernsten der Welt – ausgestattet sogar mit einem Wasserbecken für Hindernisrennen sowie einer Stabhochsprunganlage.
· 1959 kam eine Radrennbahn hinzu, die allerdings – da das Geld für eine Renovierung fehlte – 2005 abgerissen wurde und einem Möbelhaus weichen musste. An diese Anlage erinnert noch das Denkmal für die im Zweiten Weltkrieg gefallenen und ein Schiedsrichterturm, bei dem sich eine Informationstafel befindet.
· Auch die 1000 Zuschauer fassende Lehr- und Sportschwimmhalle war bei ihrer Eröffnung 1967 einer der modernsten Wettkampforte der Welt. Sie diente als Olympiastützpunkt und Landesleistungszentrum des Berliner Schwimmverbandes. Unter anderem schwamm Mark Spitz (Teilnehmer an den Olympischen Spielen 1968 und 1972, bei denen er insgesamt neunmal olympisches Gold und je einmal Silber und Bronze gewann) einige Weltrekorde in dieser Halle.
· Auf dem Dominicus-Sportplatz befindet sich eine Rasenfläche und eine Leichtathletikanlage. Der Platz wurde in den Jahren 2019/2020 renoviert.
· Für den LSB (Landessportbund Berlin) wurde 1969 ein Lehr- und Verwaltungsgebäude auf dem Gelände erbaut, das auch die Geschäftsstelle unserer Leichtathletikabteilung und die Geschäftsstelle des Olympischen Sport-Clubs Berlin beherbergt.
Am Vorarlberger Damm (siehe Karte unten) liegen folgende Sportstätten:
· Sportzentrum des Berliner Turnerbundes mit Verwaltung.
· Tennisanlage der Tennisabteilung des OSC Berlin.
· Sportplatzanlage mit Platz für 1000 Zuschauer für Fußball, Leichtathletik (Schwerpunkt Wurf), Rollhockey, Eis- und Rollkunstlauf.
Interessantes am Rande:
Auf dem damals unbebauten Gelände zwischen Grazer Damm und Rubensstraße fand 1907 eine fünfmonatige Gewerbeausstellung statt. Da die Umgebung stark militärisch geprägt war (in der Umgebung befanden sich mehrere große Kasernen, das Tempelhofer Feld wurde als Exerzierplatz genutzt), fand dort u. a. auch eine Deutsche Armee-, Militär- und Kolonialausstellung statt.
Außerdem befinden sich am Vorarlberger Damm auf Höhe des Eingangs zum Sportplatz zwei Naturdenkmäler in Form von Findlingen, die einer Betrachtung nicht im Wege stehen :)
(Fotos und Text G.B.)
Wer ist Willibald Gebhardt?
Die Schöneberger Sporthalle, bei uns SSH genannt, trägt seit 2003 den Namen Willibald-Gebhardt-Sportzentrum.
Karl August Willibald Gebhardt (1861 geboren und 1921 in Berlin verstorben) war Naturwissenschaftler (Lichttherapie) und Begründer der olympischen Bewegung in Deutschland und Förderer der modernen Olympischen Spiele.
Eine lesenwerte Beschreibung seines Lebens und seiner Bedeutung für den Sport in Deutschland findet sich unter Wikipedia.org.
https://de.wikipedia.org/wiki/Willibald_Gebhardt
(GB)